Impact Investing im Immobilienmarkt: Rendite inklusive
Investieren mit Wirkung. Rendite erzielen und gleichzeitig positiven Einfluss nehmen auf die wesentlichen ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit: Das ist Impact Investing.
Erstmals erwähnt wurde der Begriff „Impact Investing“ im Jahre 2007 und wird einem Treffen der Rockefeller Stiftung für ausgewählte Investoren zugeschrieben. Die Teilnehmer diskutierten, wie sich soziale, ökologische Leistung besser mit finanzieller Rendite verbinden lässt.
Heute ist Impact Investing definiert als „Investmentansatz, der über die reine Orientierung an Rendite und Risiko hinausgeht. Positive soziale und/oder ökologische Wirkungen sollen möglichst direkt, intendiert und nachweisbar sein. Es geht uns um eine messbare positive gesellschaftliche und/oder ökologische Wirkung. “
Bei Berücksichtigung ökonomischer Aspekte wie Bau- und Baunutzungskosten und langen Lebenszyklen bei optimalen Erneuerungs- und Wartungszyklen sind Werterhalt und Vermögensschutz gewährleistet. Ökologische Kriterien wie klimaneutrales Bauen an ökologisch vertretbaren Standorten mit geringem Flächenverbrauch, sowie die Nutzung regenerativer Energien sind ein weiteres Herzstück von Impact Investments.
Im Zusammenhang mit Social Impact Investment im Immobilienmarkt stehen auch verschiedene soziale Kriterien im Fokus. Die sind beispielsweise:
- Bezahlbarer Wohnraum
- Wohlbefinden, Komfort und Barrierefreiheit
- Zugang zu sauberem Wasser, Wärme und Elektrizität
- Lebenswertes Umfeld mit guter Infrastruktur
- Leichter Zugang zu Bildungs- und Sporteinrichtungen und sozialen Begegnungsstätten
- …
Der negative Impact, den die Nichterfüllung dieser Grundbedürfnisse auf die Gesellschaft hat, ist unbestreitbar.
Nachhaltig investieren in bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum: Social Impact Investment
Die Zeiten, in denen nur auf Gewinnmaximierung geachtet wurde, neigen sich dem Ende zu. Nachhaltig investieren – das ist das neue Credo. Viele, insbesondere institutionelle Investoren wollen heute auch Dinge bewegen, etwas bewirken und soziale Probleme lösen, die durch einen ungünstigen Lebensraum verstärkt werden.
„Immobilien haben einen Auftrag. Sie bilden das Umfeld für unsere Arbeit, unser Leben und unsere sozialen Netzwerke.
Städte bringen uns zusammen und Quartiere gestalten unsere Nachbarschaften. Die Marktakteure in der Immobilienwirtschaft in Deutschland verfügen über großes Potential, nachhaltige Lösungen für drängende soziale und ökologische Probleme beizusteuern. Beim Social Impact Investing können innovative Immobilienkonzepte die Forderungen nach bedarfsgerechtem und erschwinglichem Wohnraum, insbesondere in Ballungsgebieten, der Teilhabe von benachteiligten Menschen, zeitgemäßer Quartiersentwicklung und ökologischem Wandel adressieren und Lösungsansätze bieten,“ stellt der Praxisleitfaden „Social Impact Investing“ des ICG fest.
Nach Jahrzehnten geradezu gegenteiliger Aktionen, nach Plattenbau, Verfall und Luxussanierungen, scheint diese Feststellung ausgesprochen überfällig.
Sozialer Wohnungsbau in Deutschland
Denn schauen wir uns um: In jeder größeren Stadt gibt es sie – die „zwielichtige Ecken“, die „Problemviertel“.
Sie heißen Benz-Baracken, Hallschlag, Marxloh oder Chorweiler und sie haben vieles gemeinsam: Hohe Kriminalitätsraten, Kinderarmut, Bildungsferne. Wer hier wohnt, bekommt in der Schule direkt eine schlechtere Note?
Städte und Quartiere sozial aufzuwerten und guten Wohnraum bereitzustellen, bedeutet aber auch beispielsweise den Markt für altersgerechten Wohnraum nicht außer Acht zu lassen. Gerhard Jarosch, Geschäftsführer der SKAPA Invest GmbH betont: „Durch die höhere Lebenserwartung und die gleichzeitig rückläufige Geburtenrate in Deutschland ist die Nachfrage überproportional hoch. Nach Prognosen der Bundesanstalt für Bevölkerungsforschung wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 20 Prozent auf 4,10 Mio. und bis 2060 um 57 Prozent auf 5,36 Mio. gegenüber 2017 steigen.“
Kinder, Jugendliche und Senioren sind die „Opfer“ jahrzehntelanger Fehlplanungen und stellen ein wachsendes gesellschaftliches Problem dar. Dabei sind Konzepte wie Mehrgenerationen-Wohnen, Co-Housing und andere Wohnkooperationen längst bekannt und bewährt. Auch sollte bei künftigen nachhaltigen Projekten auch das Wohnumfeld mit Nahversorgung, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen mit bedacht werden.
Nachhaltig investieren: Wirkung und Rendite
Überträgt man den Ansatz von „positiver Wirkung“ auf diese Regionen und Brennpunkte, fällt es selbst dem Laien nicht schwer, Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Das zunehmende Bewusstsein der wachsende sozialen „Schere“, die eskalierende Gewalt und die große Öffentlichkeit dieser Themen (… mit eigenen TV-Formaten) führen schließlich zu einem überfälligen Paradigmenwechsel. Denn Wohnraum sollte nicht in erster Linie nur dem Gewinn einzelner dienen.
„In den vergangenen Jahrzehnten stand in der globalen Ökonomie die Profitmaximierung im Mittelpunkt, es regierte allein der Shareholder Value. Doch nicht nur strengere Gesetze, neue Regulierungen und die „Fridays for Future“- Bewegung erhöhen den Druck auf die Immobilienbranche, einen Beitrag für den Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit zu leisten. Auch der Kapitalmarkt fordert Innovationen,“ meint Karin Barthelmes-Wehr, Geschäftsführerin des Instituts für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft und Vorsitzende der International Ethics Standards Coalition.
„Social Impact Investing ist eine neue Anlagegattung für die Immobilienwirtschaft mit eigenen Mechanismen, Benchmarks und KPIs,“ stellt Barthelmes-Wehr weiter fest und fordert, dass „die Immobilienwirtschaft – ganz gleich, ob als Bauträger, Projektentwickler, Betreiber oder Investor –sich als Partner der Städte und Gemeinden verstehen und entsprechend proaktiv Kooperations- und Kommunikationsangebote machen sollte.“
Bei der Schaffung der regulatorischen und wirtschaftlichen Grundlagen, hat die deutsche Immobilienwirtschaft allerdings noch großen Nachholbedarf. Der Marktanteil wirkungsorientierter Immobilieninvestments ist hierzulande noch als eher gering einzustufen – insbesondere im internationalen Vergleich.
Spannende Impact Investment Projekte der Immobilienwirtschaft stellen wir in einem unserer nächsten Beiträge vor. Den Link finden Sie dann an dieser Stelle.
Skyland Wealth und Impact Investing
In eigener Sache: Skyland Wealth ist Mitglied der Bundesinitiative Impact Investing. Diese Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland beste Voraussetzungen für Impact Investment zu schaffen:
- Zusätzliches Kapital soll zur Bewältigung sozialer und ökologischer Herausforderungen eingesetzt werden
- Der Impact-Investing Ansatz sowie das Bewusstseins für die gesellschaftliche Wirkung von Investmentkapital soll verbreitet werden.
- Die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteur*innen im Impact Investing soll unterstützt werden.
- Günstige politische und rechtlicher Rahmenbedingungen für Impact Investing in Deutschland sollen gefördert werden.
Unser Ziel ist und war es seit jeher, mit unserem Wirken einen positiven Beitrag in der Welt zu leisten. Mehr zu unseren Werten und unserer Mission lesen Sie unter „Über uns“. In unserem Netzwerk stellen wir gemeinnützige Stiftungen oder Impact Investment Projekte mittels eines digitalen Steckbriefs vor.
Wenn Sie Fragen zu diesem spannenden Thema haben, rufen Sie uns an oder schreiben eine E-Mail an info@skylandwealth.com. Oder werden Sie direkt Mitglied in unserer einzigartigen Community. Unverbindlich und selbstverständlich kostenlos.
Quellen:
- https://www.klimavest.de/wissen/impact-investment/
- https://bundesinitiative-impact-investing.de/
- https://bundesinitiative-impact-investing.de/impact-investing/
- https://icg-institut.de/de/social-impact-investing/leitfaden/
- https://jugendsozialarbeit.news/soziale_herkunft_entscheidet_ueber_noten
- https://www.creditreform-compliance.de/aktuelles/immobilienwirtschaft-und-social-impact-investing/